Fußball: „Egal ob Erste, Zweite oder U19“

SCF-Exklusivinterview mit Julian Mellem

Er hat am vergangenen Wochenende seinen ersten Oberligatreffer für den Sportclub erzielt: Julian Mellem. Beim 1:1 in Ludwigsfelde hatte der Youngster sogar noch den Siegtreffer auf den Fuß. Doch auch wenn ihm dieser verwehrt blieb, machte er nach seiner Einwechslung ordentlich Betrieb. Andreas „Hanne“ Hannewald nahm sich im Zuge dessen die Zeit, mit „Melle“ einen Plausch über seinen Werdegang, seine erste SCF-Saison und seine Pläne zu halten.

„Hanne“: Melle, Du bist im letzten Sommer zum Sportclub nach Freital gekommen. Kannst Du kurz Deine bisherigen Stationen zusammenfassen?

„Melle“: Im Alter von fünf Jahren habe ich 2010 mit dem Fußballspielen beim Radebeuler BC angefangen. Bei einem Sichtungstraining der SG Dynamo Dresden konnte ich dann überzeugen und war fortan in der F und E-Jugend bei Dynamo, ehe es für mich erst einmal zum RBC zurückging. Über die Station Soccer For Kids wechselte ich im Anschluss ab der Rückrunde 2019/20 beim FC Erzgebirge Aue ins NLZ. Rückblickend eine sehr lehrreiche Zeit. Das erste Mal von zu Hause weg, Internatsleben, mehr Selbstständigkeit. Nach einer langwierigen Verletzung ging es für mich dann in der B-Jugend erneut zur SGD ehe ich im Zuge der Kooperation mit dem FSV Zwickau dort in der U19-Regionalliga mein erstes A-Jugendjahr verleben durfte. 

„Hanne“: Wie kam es dann zu dem Wechsel zu uns und wie gefällt es dir hier im Verein?

Leider endete mein Vertrag in Zwickau nach nur einem Jahr, dennoch wollte ich unbedingt auf hohem Niveau weiterspielen. Es gab verschiedene Möglichkeiten, doch die Variante beim SC Freital war für mich persönlich am sinnvollsten. Zum einen, weil ich es mir hier ermöglicht wurde, bereits bei den Männern zu trainieren und auch Spielpraxis sammeln zu können – egal ob erste oder zweite Männermannschaft oder U19, zum anderen, weil für hier möglich war, meine Fachoberschule in Radebeul ordentlich beenden zu können. Als es dann nach einem Probetraining hieß, ich könne hier bleiben, war ich natürlich sehr glücklich.

„Hanne“: Du bist in der laufenden Saison noch für die A-Jugend spielberechtigt und wechselst dadurch auch mal zwischen der A-Jugend, der zweiten und der ersten Mannschaft hin und her. Wie gehst du damit um?

„Melle“: Die Möglichkeit, dass ich entweder in der Ersten, der Zweiten oder A-Jugend spielen werde, wurde von Anfang an mir so kommuniziert. Das ist auch wichtig zu wissen und man kann das als junger Spieler besser einordnen und sich drauf einstellen. Ich denke, jeder Spieler will immer spielen. Die Spielpraxis war für mich auch sehr wichtig und die bekomme ich, da ist erst einmal egal wo. Sicherlich ist der Umstand, dass es in Summe drei verschiedenen Mannschaften und drei verschiedene Trainer sind speziell, aber ich wurde überall gut auf- und mitgenommen.  Spaß macht es überall. Wichtig ist mir, dass egal wo ich spiele, ich immer versuche mein Bestes zu geben, mich zu empfehlen und zu verbessern. Aber klar: Langfristig möchte ich mich in der ersten Mannschaft festbeißen. Das ist mein Ziel wofür ich arbeite.

„Hanne“: Am letzten Wochenende warst du dann mal wieder bei der ersten Mannschaft im Einsatz und konntest deine sehr gute Leistung mit dem ersten Oberligator deiner Karriere krönen. Wie hat sich das angefühlt?

„Melle“: Es hat mir viel bedeutet, wieder einmal die Chance bekommen zu haben. Ich habe mich im Herbst bei der U19 am Knie verletzt und war seither nicht mehr im Kader der Ersten und musste mich nach der Genesung herankämpfen. Ich habe im Training aber immer Gas gegeben und habe mich sehr gefreut, als es hieß, dass ich es gegen Ludwigsfelde endlich wieder in den Kader geschafft habe. Dass es dann mit einer Einwechslung und dann sogar noch mit meinem ersten Tor funktioniert hat, freut mich natürlich wahnsinnig. Es war obendrein auch noch ein wichtiger Treffer. Gut, dass wir auswärts den Punkt mitgenommen haben, auch wenn vielleicht sogar noch ein Sieg möglich gewesen wäre.

„Hanne“: Zumeist wurdest du ja in der Sturmspitze aufgeboten. Ist das auch deine Lieblingsposition oder wo glaubst du könntest du vielleicht auch spielen?

„Melle“: Am liebsten spiele ich tatsächlich vorn im Sturm. Da habe ich bisher auch die meisten Spiele absolviert. Man muss auch schauen, welche Fähigkeiten man hat und welche physischen Voraussetzungen die jeweiligen Positionen verlangen. Neben dem Sturm kann ich aber auch noch als Außenspieler eingesetzt werden. An meiner Kondition muss ich aber weiter arbeiten, das gehört zur Wahrheit auch dazu.

„Hanne“: Wie sieht es mit deinen persönlichen Zielen aus und was glaubst du kann das Team in der Oberliga in den nächsten Jahren erreichen?

„Melle“: Meine persönlichen Ziele hängen leider auch etwas von meiner beruflichen Laufbahn nach meinem Schulabschluss diesen Sommer ab. Hier habe ich final erst nach meiner Abiturprüfung Planungssicherheit. Sportlich würde ich sehr gerne einmal in der Regionalliga spielen. Das habe ich aber letztendlich alles selber in der Hand. Ich muss gesund bleiben und hart arbeiten. Mehr kann ich nicht tun. Für diese Saison wünsche ich mir, dass wir in der Tabelle vielleicht noch ein paar Plätze nach oben rutschen könnten und für mich persönlich, dass ich noch einige Minuten sammeln darf – ebenso wie mein Torekonto.

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