Fußball: „Unterstützung hilft mir sehr"

SCF-Exklusivinterview mit Verteidiger Eric Ranninger

Vor einem reichlichen Jahr verletzte sich Eric Ranninger schwer am linken Knie. Der Leidensweg scheint sich nun langsam aber sicher dem Ende zu neigen. Was „Ranne“ im Gespräch mit „Hanne“ über seinen sportlichen Zeitplan zu sagen hat, wie er die Entwicklung des Teams und seine hauptamtliche Tätigkeit als Geschäftsführer des Vereins einschätzt, gibt’s nun im SCF-Exklusivinterview.

Hanne: „Es ist nun ziemlich genau ein Jahr her, dass du dir eine schwere Knieverletzung zugezogen hast. Wie geht es dir heute?“

Ranne: „Genau genommen habe ich am 8. Oktober Einjähriges gefeiert. Nach zunächst konservativer Behandlung, anschließender Arthroskopie im Januar und Kreuzband- und Miniskus-OP im April bin ich nun mit der Reha durch und führe schon weite Teile des Mannschaftstrainings durch und bin somit hoffentlich endlich auf der Zielgeraden. Meine Hoffnung ist, dass sich Anstrengung und Schmerzen belohnt werden. Nicht nur sportlich, sondern auch, dass ich mich im Alltag irgendwann mal wieder schmerz- und problemfrei bewegen kann.“ 

Hanne: „Wann kann man denn vielleicht mit deiner Rückkehr auf den Platz rechnen?“

Ranne: „Mein sportliches Ziel ist es, dieses Jahr noch einmal spielfähig zu sein und Minuten sammeln zu dürfen. Dazu braucht es aber viel Geduld und weiterhin viel Arbeit. Die Unterstützung und die nötige Zeit des Trainerteams, der Mannschaft und vor allem der Physios habe ich. Das hilft mir sehr.“ 

Hanne: „Deine Verletzung war damals der Auftakt einer ganzen Reihe an schwereren Verletzungen von Stammspielern beim Sportclub. Außer dir betraf es mit Akaki Gogia, William Wessely, Franz Häfner absolut wichtige Säulen des Teams. Doch all der Probleme zum Trotz rückte die Truppe enger zusammen und hat danach beeindruckende Leistungen gezeigt. Hattest du den Jungs das zugetraut oder hattest du doch eher Bedenken, dass sie, nach dem ohnehin schwierigen Saisonstart, weiter in den Abstiegsstrudel geraten könnten?“

Ranne: „Die Hinrunde war letztes Jahr sowohl von den Leistungen als auch der Punkteausbeute durchwachsen. Das Team brauchte Zeit, Dinge anzupassen und einzuschleifen. Man darf nicht vergessen, dass wir doch einen großen Umbruch hatten. Dass Du dann in einen Strudel geraten kannst, ist dann immer möglich, auch wenn wir für die Abstiegsregion auch letztes Jahr viel zu viel Qualität hatten. Aber so ist der Fußball. Umso stolzer bin ich, wie sich die Truppe da rausgekämpft hat.“

Hanne: „In dieser Saison läuft es nun sogar noch besser und die Truppe steht nach neun Spieltagen an der Spitze der Tabelle. Damit war dann aber nicht wirklich zu rechnen, oder?“

Ranne: „Zu rechnen war mit einer Tabellenführung nach dem ersten Saisondrittel nicht zwangsläufig. Aber es ist nicht unverdient. Der Weg, den wir diese Saison gehen, hat sich in der Rückrunde letztes Jahr schon abgezeichnet. Die Entwicklung des Einzelnen, gezielte, kluge Verstärkungen sowie die Chemie des Teams machen diesen Flow aus. Die Liga scheint dieses Jahr recht ausgeglichen. Wir spielen deutlich stabiler und effizienter, in vielen Situationen reifer. Dennoch sind wir gut beraten, jetzt nicht durchzudrehen.“

Hanne: „Gibt es eigentlich seitens des Vereins schon Planungen wie man damit umgeht, wenn die Mannschaft den Spitzenplatz über längere Zeit behaupten kann?

Ranne: „Der Verein hat langfristige Planungen. Nicht nur im Fußball, in allen Abteilungen. Und auch da: Harte Arbeit, Demut, Geduld sind die Leitplanken. Zudem gilt es, realitätsnahe Entscheidungen zu treffen. Genauso, wie wir nach dem Saisonstart letztes Jahr nicht die Nerven verloren haben, tun wir das nun auch nicht. Die Mannschaft muss auf dem Platz durchziehen, Geschäftsführung und Präsidium hat im Hintergrund und gemeinsam mit Sponsoren und Partnern seine Hausaufgaben zu erledigen. Alles andere wird sich zeigen.“

Hanne: „Anfang des kommenden Jahres bist du dann auch bereits drei Jahre Geschäftsführer unseres Sportclubs. Eine sicherlich spannende aber wohl auch sehr fordernde Aufgabe?

Ranne: „Kurz und knapp: Ja. Abwechslungsreich und intensiv würde ich noch hinzufügen.“

Hanne: „Als gebürtiger Münchner hast du ja neben unserem Sportclub noch einen weiteren Herzensverein. Wie siehst du die derzeitige Entwicklung bei den Bayern und was glaubst du können sie in der laufenden Saison erreichen?“

Ranne: „Es macht Spaß, den Bayern zuzusehen. Auch hier sieht man, was es ausmacht, wenn es auf vielen Ebenen innerhalb einer Mannschaft und in Verbindung mit dem Trainerteam passt. Das wirkt sehr homogen, gelöst und einer gesunden Mischung aus Spaß und absoluter Professionalität. Da kann man sich ja vielleicht was abgucken (lacht). Mal schauen wofür es am Ende langt, ich bin gespannt.“

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