Sandro Schulze ist ein Kind der ersten SCF-Stunde. Inzwischen in seiner fünften Saison beim Sportclub blickt „Foden“ im Exklusivinterview mit Andreas Hannewald auf seine Zeit beim SCF zurück, warum er schon so lange an der Weißeritz kickt und was er sich für den Ausgang der Saison als Ziel gesetzt hat.
Hanne: „Du gehörst ja zu den Spielern in der Mannschaft, die schon seit der Geburtsstunde des Sportclubs 2020 dabei sind. Hättest du damals geglaubt das der Verein fünf Jahre später nun schon seine dritte Oberligasaison spielt?“
Sandro: „Als es den Zusammenschluss zum SC Freital gab und ich hierher gewechselt bin, hatte der Verein und die Verantwortlichen von Anfang an eine ganz klare Vision, um in den nächsten Jahren in Dresdens Umgebung erfolgreichen Sport anzubieten – und in meinem Fall erfolgreichen Fußball zu spielen. Diese Ziele wollten wir dann ebenso als Mannschaft erreichen, weshalb ich natürlich daran geglaubt habe. Dass dies alles so schnell mit dem sofortigen Aufstieg von der Landesliga in die Oberliga funktioniert hat und wir nun bald in das vierte Jahr Oberliga starten, ist natürlich umso schöner und macht einen stolz.“
Hanne: „Als du damals kamst, wurde die Mannschaft ja gerade neu zusammengestellt. Ehemalige Stahl Freital Spieler, Hainsberger und eben auch einige neu hinzu gekommene wie du. Trotzdem hatte man aber von Anfang an das Gefühl, das hier eine super Truppe entstanden ist. Wie ist deine Erinnerung an diese Zeit und hast du es jemals bereut nach Freital gewechselt zu sein?“
Sandro: „Fußballer sind relativ einfach gestrickt und finden immer schnell zueinander, da alle die ähnlichen Interessen haben, den Fußball lieben und am Ende gemeinsam für die vereinsinternen Ziele kämpfen. Der Großteil ist von Beginn an von Jahr zu Jahr immer zusammengeblieben und wir haben uns lediglich punktuell verändert. Es gab nie einen großen Umbruch, in dem die Mehrheit des Kaders getauscht wurde. Das hat das mannschaftsinterne Gefüge natürlich sehr gestärkt und vorangebracht. Ich spiele jetzt schon fünf Jahre in Freital, wenn ich also irgendetwas bereut hätte oder mich nicht wohl fühlen würde, dann wäre ich wohl nie so lange beim SCF geblieben.“
Hanne: „Nach den ersten Jahren unter Knut Michael, hat nun im Sommer Christopher Beck die Mannschaft übernommen, der ja ein etwas anderes System spielen lässt. Wie bist du mit der Umstellung zurechtgekommen?“
Sandro: „Ein Trainerwechsel bringt selbstverständlich auch Veränderungen mit sich, welche Zeit benötigen, bis sie vollumfänglich greifen. Dies war gerade zu Beginn der Saison ersichtlich, jeder musste sich dementsprechend umgewöhnen. Aber mit der Zeit haben die Mechanismen besser gegriffen und wir sind erfolgreicher geworden. Ich finde, dass wir flexibler sowie sicherer in unserem Spiel geworden sind und sich jeder einzelne dadurch individuell weiterentwickeln konnte, was im Endeffekt eine Mannschaft im Kollektiv nach vorne bringt.“
Hanne: „Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat die Truppe inzwischen ja auch in die Spur gefunden und eine ganze Menge an Punkten eingefahren. Wo siehst du vielleicht noch Potenzial, um sich weiter zu verbessern, sowohl persönlich als auch das Team?“
Sandro: „Ich würde sagen, dass wir in puncto Chancenverwertung noch Luft nach oben haben. Gerade in den ersten Saisonspielen haben wir vermehrt Punkte liegen lassen, nicht weil wir die schlechtere Mannschaft waren, sondern weil wir im Vergleich zu unseren Gegnern, die sich bietenden Torchancen nicht optimal nutzten. Diesen Punkt würde ich auch auf mich persönlich zurückführen, da kann ich auf jeden Fall kaltschnäuziger vor dem gegnerischen Tor werden. Ansonsten haben wir uns im Saisonverlauf deutlich im Defensivverhalten und Spiel gegen den Ball verbessert, das war zu Beginn noch ausbau- und verbesserungsfähig. Außerdem finde ich, dass wir in unserem Spiel noch ball- und passsicherer sowie ruhiger werden können, das trifft auch auf mich zu.“
Hanne: „Seit dieser Saison seid ihr ins neue Stadion umgezogen. Was sagst du zu den Bedingungen, die ihr dort vorfindet?“
Sandro: „Beeindruckend. Ich würde sagen, dass es sehr beachtlich ist, was der Verein und die Stadt Freital hier auf die Beine gestellt hat. Es macht Spaß jeden Tag hierher zu kommen und gemeinsam mit der Mannschaft zu trainieren. Die Bedingungen sind nicht selbstverständlich und auch für die Oberliga kein Standard, sondern mehr als das. Wir als Mannschaft und Spieler wissen das sehr zu schätzen.“
Hanne: „Sechs Spiele sind es noch, die Mannschaft steht auf Platz sieben. Was ist deiner Meinung noch möglich zu erreichen?“
Sandro: „Wir haben uns einen guten Puffer zur unteren Tabellenhälfte geschaffen und uns unter den ersten acht Mannschaften festgesetzt. Das haben wir nun das dritte Jahr in Folge schon geschafft. Wir wollen noch weitere Punkte in dieser Saison sammeln, um noch weiter nach oben zu klettern und die letzten Spiele nicht einfach austrudeln zu lassen. Mit Sicherheit wäre es sehr schön, wenn wir unsere Saisonplatzierungen der letzten beiden Jahre verbessern könnten. Anhand der Tabellensituation ist Platz fünf ein kleiner Traum, aufgrund des Restprogramms wird das aber sehr herausfordernd.“
