Im vergangenen Sommer hing Marian Weinhold nach langen Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel und wechselte in das Trainerteam des Oberligakaders. Wie Marian seine neue Rolle einordnet, wie der Austausch mit seinen Trainerkollegen ist und was er zum aktuellen Spielgeschehen zu sagen hat, erfahrt Ihr im Exklusivinterview.
„Hanne“: „Nach langen Jahren als Spieler, zunächst für den Hainsberger SV und dann für den Sportclub, hast du nun im Sommer deine Fußballschuhe an den berühmten Nagel gehangen. Juckt es dir nicht manchmal noch in den Füßen mal wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen?“
Marian: „Um ehrlich zu sein, juckt es noch nicht so extrem, wieder auf dem Platz zu stehen. Hintergrund ist, dass ich nicht zuletzt durch meinen im Frühjahr erlittenen Kreuzbandriss ohnehin noch keinen Kontaktsport ausüben darf. Ich vermute mal, dass es somit erst in ein paar Monaten so richtig kribbeln wird.“
„Hanne“: „Du gehörst nun zum Team des neuen Cheftrainers Christopher Beck. Was sind dabei deine speziellen Aufgaben im Trainerteam?“
Marian: „Mein Hauptaugenmerk liegt zunächst bei der Gegneranalyse. Das betrifft die Vorbereitung auf die anstehenden Gegner. Ich übernehme aber auch im aktiven Trainingsgeschäft auf dem Platz schon einige Aufgaben. Als „Ex“-Spieler bin ich zudem natürlich noch sehr nah an der Mannschaft dran und dadurch auch eine Art Bindeglied zwischen Spielern und dem Trainerteam.“
„Hanne“: „Beck, Paul und Markus sind entsprechend keine Unbekannten für dich. Ihr müsstet somit vom Start weg ein gutes Team gewesen sein, ohne große Kennenlernphase. Gibt es dennoch manchmal Reibereien?“
Marian: „Grundsätzlich funktioniert das Arbeiten miteinander super. Dennoch darf jeder offen seine Meinung sagen und haben. Wir sind uns entsprechend nicht immer unisono einig, jeder hat auch mal eine andere Ansicht oder einen anderen Blickwinkel auf gewisse Dinge. Der Austausch hierzu ist dann auf Augenhöhe und macht das Arbeiten nach unserer Auffassung auch fruchtbarer. Auch wenn klar ist, dass das letzte Wort immer der Cheftrainer hat. Das Wort ‚Reiberei‘ ist in diesem Sinne somit nicht negativ behaftet, sondern eher als zielorientiert.“
„Hanne“: „Mit ‚Andy‘ Gogia und Franz Häfner sind zwei erfahrene Spieler zum Team gestoßen. Wie beurteilst du insgesamt die Neuzugänge?“
Marian: „Die Neuzugänge, egal ob ‚Andy‘ und Franz oder die ‚Jungen‘ haben für mich insgesamt eine gute Mischung. Sowohl von den sportlichen Fähigkeiten als auch vom Alter und den Charakteren. Jeder hat verschiedene bzw. einzigartige Stärken und bringt diese bisher zu 100% für das Team ein. Und die Mannschaft steht nun mal über allen.“
„Hanne“: „Zurzeit habt Ihr, was die Formation betrifft, so ziemlich ein festes System gefunden. Bleibt ihr dabei oder wollt ihr auch mal wieder in ein anderes System switchen?“
Marian: „Wir hatten das Gefühl, dass die Mannschaft mit dem System der letzten Wochen bisher am besten zurechtgekommen ist, und haben aus diesem Grund, so agiert. Allerdings versuchen wir ohnehin etwas variabler zu sein. Und somit kann es zukünftig sicherlich auch gegnerbezogen sein, mal wieder verstärkt zu variieren. Wir arbeiten viel im taktischen Bereich und haben das Gefühl, dass die Jungs die einzelnen Abläufe immer besser verinnerlichen und haben hierbei unser volles Vertrauen.“
„Hanne“: „Aktuell steht die Mannschaft im Tabellenmittelfeld. Wie zufrieden bist du mit den bisher gezeigten Leistungen und was hältst du noch für möglich zu erreichen in der Saison?“
Marian: „Es gab viele Veränderungen zur neuen Saison, sei es personell (Spieler, Trainer) aber vor allem auch fußballspezifisch. Der größere ‚Umbruch‘ ist dabei der spielerische Ansatz, der sicherlich etwas Anlauf benötigt. Demzufolge kann man auf Grund dieser Veränderungen aktuell zufrieden sein. Wir sollten dennoch künftig etwas mehr Konstanz in unsere Leistung bringen, einfache Fehler sowohl defensiv als auch offensiv weiter minimieren und uns somit mehr für den großen Aufwand belohnen. So können wir uns gegenüber der Vorsaison verbessern. Daher sollte ein Tabellenplatz besser als Platz 8 definitiv möglich sein.“
„Hanne“: „Gespielt wird nun in der neuen Arena. Was sagst du zu den Bedingungen, die ihr dort vorfindet?“
Marian: „Die Bedingungen, die geschaffen wurden, sind meiner Meinung nach ausgezeichnet für den Bereich, in dem wir uns bewegen. Sicherlich wäre ein Trainingsplatz mehr, auch im Hinblick auf den Gesamtverein, sicherlich wünschenswert, oder ein Flutlicht, welches auch alle Teile des Feldes vernünftig ausleuchtet, aber was wir dennoch mit dem Gebäude an Möglichkeiten haben, ist schon sehr gut. Gerade auch unsere Physios Niklas und ‚Schmidter‘ können mit verletzten oder angeschlagenen Spielern gut arbeiten und die Probleme gut bearbeiten, die die körperlichen Anforderungen auf unserem Niveau mit vier bis fünf Einheiten pro Woche für alle mit sich bringt. Man darf nicht vergessen, dass hier jeder noch einem Vollzeitjob oder Ausbildung/Studium nachgeht. Die guten Bedingungen wissen wir alle sehr zu schätzen und sind Ansporn, dem Verein, der Stadt und unseren treuen Fans zu zeigen, dass wir unser Ziel weiterverfolgen.“